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  Fast wie im Himmel: Unnachahmliche Lesung unter der Linde

Der Platz vor der alten Linde war noch ziemlich leer, als wir gegen 14.45 Uhr in Himmelsberg ankamen. Allerdings hatten fleißige Menschen schon Tische und Bänke aufgestellt. Im Backhaus hatten die Damen des Dorfs am Vortag viele leckere Kuchen gebacken, die nun zum Verkauf angeboten wurden.
"Fast wie im Himmel" lautet der Titel eines Buchs von Ute Verena Schneidewindt. Ende 2010 war das Kinderbuch über die alte Dorflinde mit vielen schönen Illustrationen von Eva Saarbourg im Druck erschienen. Das gleichnamige Hörbuch hat der Sprecher Dr. Hans Josef Schöneberger am Samstag (13. September) auf dem Platz vor der Linde in Himmelsberg der Öffentlichkeit vorgestellt.
Gekommen war auch ein Kamerateam des Fernsehsenders ARTE. In einer Reihe über besondere Bäume stellt das europäische Kulturprogramm voraussichtlich im Sommer 2015 auch die historische Linde von Himmelsberg vor.
Eine Briefmarke der Deutschen Post ziert sie schon. Außerdem ist die Linde die Hauptperson in dem Kinderbuch mit dem Untertitel "Geschichten von der Linde in Himmelsberg".
Während eine Fernsehkamera an einem Seil ferngesteuert durch das Geäst der alten Linde glitt, füllten sich die Plätze auf dem Platz vor dem Baum. Kaffee und Tee strömten in die Kehlen, während sich die Besucher an den herrlichen selbstgebackenen Kuchen labten.
Seine Lesung begann Schöneberger, nachdem auch die Honoratioren der Stadt Kirchhain eingetroffen waren. Mit einer tiefen Baßstimme sprach er den Baum, während das Mädchen Anna-Lena sich eher etwas piepsig anhörte.
Bei einem Besuch in Himmelsberg lernt das Kind die Linde kennen. Der alte Baum erzählt ihm viele Geschichten aus dem Dorf. Sie beschreiben die Geschichte von Himmelsberg und das Leben im Dorf ebenso wie die Geschichten, die sich die Leute unter der Linde früher erzählt haben und heute noch erzählen.
Drei Kapitel brachte der Marburger Sprecher zu Gehör. Währenddessen war vom vorherigen Stimmengewirr und Kinderlärm nicht ein einziger Mucks zu hören.
Souverän wechselte Schöneberger die Stimmen und die Intonationen. Mit seiner warmen Stimme und seiner überzeugten Darbietung zog er das Publikum auf dem nunmehr vollbesetzten Platz in seinen Bann. Am Ende spendeten alle reichlich Applaus.
Bei Kaffee und Kuchen ließen Angereiste und Einheimische den Nachmittag dann langsam ausklingen. Das französische Kamerateam wurde herzlich verabschiedet mit Wein und hessischer Wurst. Von den zum Verkauf ausgelegten CDs fuhren die allermeisten nicht mehr wieder zurück zum Tonstudio in Marburg, sondern eher in andere Himmelsrichtungen.

 

 

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