Der Hörspielpreis der Kriegsblinden wurde am Montag (7. Juni) in Berlin an die österreichische Schriftstellerin Elfride Jelinek überreicht. In ihrem Stück "Jackie" zeichne Jelinek mit einem sparsamen Monolog der US-Präsidentengattin Jacqueline Kennedy das eindringliche Bild einer Person der Zeitgeschichte, erläuterte der Jury-Vorsitzende Jörg Drews bei der Preisverleihung im Bundesratsgebäude.
Die Produktion des
Bayerischen Rundfunks
(BR) mit der Schauspielerin Marion Breckwoldt war unter 20 Einsendungen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ausgesucht worden.
In einer Zeit wachsender Schallüberflutung sei das Hörspiel eine "Schule des Hörens", sagte Kulturstaatsministerin Christina Weiss.
"Hören ist Denken", erklärte Jelinek in ihrer Dankesrede. Bilder würden die Menschen zwingen, sich anzupassen, das Hören schaffe dagegen private Freiräume, fern von Konsum und gesellschaftlichen Normierungen.
Der Hörspielpreis der Kriegsblinden wird seit 1950 vom
Bund der Kriegsblinden Deutschlands
(BKD) vergeben. Seit 1994 geschieht das in Zusammenarbeit mit der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen. Zu den bisherigen Trägern gehören Ingeborg Bachmann, Heiner Müller, Ernst Jandl, Walter Kempowski und Christoph Schlingensief.
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