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  Unterhaltsam: Bildung - die Geschichte Europas

"Eine Kultur, dass ist nicht zu letzt der gemeinsame Schatz von Geschichten, der eine Gesellschaft zusammenhält", unterstreicht Dietrich Schwanitz die Wichtigkeit von Geschichte.
Sein Buch "Bildung - Alles was man wissen muss" ist 1999 im Eichborn-Verlag erschienen. Verschiedene Kapitel dieses Gesamtwerks werden nun als Hörbuch einzeln verkauft.
Gesprochen werden sie alle vom Schauspieler Matthias Pommier. Er stellt auch das auf drei CDs erschienene Kapitel "Die Geschichte Europas" vor.
Schwanitz beginnt seinen Lauf durch die Geschichte Europas in der griechischschen Antike und geht dann zum großen Reich der Römer über. Er beschreibt dabei die Anfänge der Demokratie in Griechenland, sowie in der Römischen Republik. Neben den Olympischen Spielen, verdanken wir den Griechen aber auch die ersten Schritte der Philosophie durch Sokrates, Platon oder Aristoteles.
Es folgen der Aufstieg des Christentums und die islamischen Eroberungen. Mit Kirche, Klöstern, Kreuzzügen und der Inquisition, gelangt der Autor ins Mittelalter.
Der Leitspruch des Ablasshandels durch die Kirche "Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt", bewog Luther im Jahr 1517 zu seinen 95 Thesen. Damit nahm die Reformation ihren Lauf.
Dann geht es weiter mit der Gründung Amerikas, den Revolutionen in England und Frankreich und den Kriegen Napolions. Die Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871 wird beleuchtet, bevor Schwanitz über den Ersten Weltkrieg und die Weimarer Republik bei Hitler ankommt.
"Die Deutschen hatten sich bis zuletzt mit Hitler identifiziert und waren ihm in den Untergang gefolgt. Niemals war ein Herrscher bei den Deutschen so populär gewesen wie Hitler", stellt Schwanitz fest und merkt weiter kritisch an: "Noch heute zeigt sich das Land von ihm besessen, in dem es alle zwei Minuten schwört, ihn überwunden zu haben. Diese Bindung wurde bewirkt, durch die gemeinsam verübten Verbrechen, von einem Ausmaß, wie es die Welt bis dahin noch nicht gekannt hatte."
"Nie in der Geschichte der zivilisierten Menschheit, hat ein Volk barbarischer Krieg geführt, als die Deutschen", bemerkt der Autor zur brutalen Kriegsführung der Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg. Doch kritisiert er auch die "Stellvertreterkriege" der beiden Supermächte USA und Sowjetunion im "Kalten Krieg".
So sei den Amerikanern im Kampf gegen den Kommunismus jedes Mittel recht gewesen: "Dabei nahmen die USA in kauf, auch autoritäre oder semifaschistische Regimes zu unterstützen und untergruben so ihren moralischen Kredit."
Am Ende landet Schwanitz bei EU, NATO und dem Ende der geteilten Welt durch die Öffnung des "Eisernen Vorhangs".
Der Sprecher Matthias Pommier macht seine Sache ganz hervorragend. Das Buch kann man durchaus als Bildungslektüre verstehen. Trotzdem ist es vom Autor sehr anschaulich und verständlich verfasst, dabei aber inhaltlich vielfältig und anspruchsvoll.
Mit beeindruckender Leichtigkeit, führt Schwanitz seine Leser durch die wichtigsten Epochen der Europäischen Geschichte. Kenntnisreich stellt er wichtige Zusammenhänge dar. Dabei bleibt seine Ausdrucksweise einfach und für jeden verständlich, aber trotzdem präzise. Das Hörbuch ist nicht nur äußerst lesenswert, sondern auch außerordentlich informativ, dabei aber locker und leicht zu hören. Damit sind sowohl Unterhaltung als auch ein Lerneffekt garantiert!

Dietrich Schwanitz, "Bildung - die Geschichte Europas"
Gelesen von Matthias Pommier
2 CDs, Gesamtdauer 147,28 Minuten
© 2002 by Eichborn-Verlag

 

 

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