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  Amüsanter Krimi: Fandorin

"Wenn's dem Esel zu wohl wird, geht er auf's Eis." Das ist natürlich auch eine Erklärung für einen Selbstmord. Kommt so eine Bemerkung von einem Kommissar eines Moskauer Kriminalamtes, dann ist das doch ein kleines bisschen zu trivial.

"Fandorin" heißt der Roman des russischen Schriftstellers Boris Akunin. Der Audiobuch-Verlag hat das Werk auf insgesamt sechs CD's veröffentlicht. Gelesen hat es Johannes Speck. Dabei ist das Audiobuch musikalisch ansprechend illustriert.
Erast Fandorin ist ein 19-jähriger Detektiv der Moskauer Kriminalpolizei des Jahres 1876. Frisch im Dienste seiner Kaiserlichen Majestät, ist er voller Tatendrang und will sich nicht mit althergebrachten Erklärungsmustern seiner Vorgesetzten zufrieden geben.
Da erschießt sich im Alexander-Garten aus unerfindlichen Gründen ein Student vor zwei jungen Damen. Er gibt vor, sich aus Liebe zu einer von beiden das Leben nehmen zu wollen. Verwunderlich ist bloß, dass die junge Schönheit den Mann überhaupt nicht kannte.
Für Fandorins Vorgesetzten ist der Fall klar: Selbstmord aus Leidenschaft. Der junge Kriminalist wird aber stutzig, als er erfährt, dass der Student ein ansehnliches Vermögen hinterlässt.
Außerdem bleibt die Frage, was ein anderer Student mit der Sache zu tun haben könnte. Der Bucklige taucht bei Fandorins Nachforschungen immer wieder auf. Als dann weitere dubiose Selbstmorde geschehen, macht sich Fandorin auf die Suche nach der wahren Erklärung für diese mysteriösen Vorfälle.
Johannes Speck ist als Sprecher kein unbeschriebenes Blatt. Seine Stimme zeichnet sich durch große Gelassenheit aus. Dabei trifft er stets den richtigen Ton und bringt den Sprachwitz Akunins trefflich rüber. Er versteht sich darauf, den Hörer auf eine Reise durch das Moskau der 1870er Jahre zu begleiten. Auch verleiht er den Figuren ein gewisses Eigenleben. Denn er ändert seine Stimme mit den Personen. Dabei vergisst er keinesfalls, den Figuren persönliche Eigenheiten -wie etwa einen Dialekt - zu verleihen.
Insgesamt ist "Fandorin" eine sehr gelungene Produktion. Der Umfang des Werkes lässt den begrüßenswerten Schluss zu, dass das Werk - wenn überhaupt - nur wenig gekürzt sein dürfte. Die Ansage der Nummer des eingelegten Tonträgers am Anfang jeder CD ist ebenfalls auffallend positiv zu bewerten.
Für jeden, der amüsante Krimis schätzt, ist diese Hörbuchproduktion sehr zu empfehlen.

Boris Akunin, "Fandorin"
Gelesen von Johannes Steck
6 CDs, Gesamtdauer
© 2004 by Audiobuch-Verlag, Freiburg
ISBN: 3-89964-

 

 

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