Von dem kleinen Mädchen, das den Wal ritt, erzählt das Hörspiel "Whale Rider". Der Audio-Verlag hat die magische Geschichte des Maori-Stammes nach dem Roman von Witi Ihimaera im Jahr 2005 produziert. Unter der Regie von Annette Kurth sprechen neben Céline Vogt und Regina Lemnitz auch Joost Siedhoff, Monica Bleibtreu und Andreas Pietschmann.
Nicht alle in dem neuseeländischen Dorf Whangara freuen sich über die Geburt der kleinen Kahu. Als Enkeltochter des Maori-Häuptlinges Koro Apirana wird sie seine Nachfolge unter keinen Umständen antreten können. "Sie hat die männliche Abstammungslinie in unserer Großfamilie unterbrochen", klagt er. Niemals hatte die Tradition ein Mädchen für diese Rolle vorgesehen.
Aber auch das nächste Enkelkind ist ein Mädchen, und Koro Apirana verzweifelt zusehends. Für die beiden Mädchen hat er zunächst nur Verachtung übrig. Und obwohl Kahu sich alle Mühe gibt und ihren Großvater über alles liebt, will er seine Enkelin nicht akzeptieren.
Kahu trägt den Namen des Stammesgründers und Urahns Kahutia Te Rangi, der vor langer Zeit die Verbundenheit der Menschen mit den Riesen der Meere begründete. Der Wal ist seitdem der Schutzgeist, der Tipua, des Stammes. Auch die kleine Kahu spürt diese Verbundenheit mit den Walen in sich.
Als hunderte von Walen an der Küste Neuseelands stranden und im Begriff sind, elendig zu verenden, kann Kahu endlich beweisen, dass sie die rechtmäßige Nachfolgerin des Stammesgründers ist.
Auf den Spuren seiner Vorfahren entführt Ihimaera den Hörer in die magische Welt der Maori, für die Legenden noch lebendig und mit dem Fortschritt vereinbar sind. Eine spannende, mystische Reise ins Reich der Urahnen beginnt, die die Seelen der Meeresriesen kannten und aus ihnen neuen Lebensmut schöpften.
Neben den sorgfältig interpretierten Rollen kommen in diesem Hörspiel sogar die Wale zu Wort. Weit davon entfernt, lächerlich zu wirken, fügt sich die Stimme von Monica Bleibtreu als Walkuh harmonisch in die Erzählung ein. Auch die erst 15-jährige Céline Vogt überzeugt mit einer sowohl Unschuld als auch Entschlossenheit verheißenden Interpretation der unfreiwilligen Heldin.
Die hinzugefügten Geräusche sowie die zurückhaltende Musikuntermalung verstärken den mystischen Hintergrund und machen das Hören zu einem kurzweiligen Erlebnis.