Mitleid- was ist das? Eine Schwäche oder doch eher eine Stärke? Das Buch "Über das Mitleid versucht eine Antwort, die einleuchtet. Als Hörbuch ist es 2007 im Ch. Beck-Verlag erschienen.
Gelesen hat den Text Jens Wawrczeck. Der Autor ist kein Geringerer als der Philosoph Arthur Schopenhauer (1788-1860). Bekannt geworden ist der Vertreter des "philosophischen Pessimismus durch sein Hauptwerk "Die Welt als Wille und Vorstellung .
Sein Werk über das Mitleid erschien im Jahre ?.
Weiter kann man fragen: Handelt es sich bei dem Mitleid um eine angeborene oder erlernbare Tugend? Sicher ist, dass sie selten anzutreffen ist. Viel häufiger hat man es mit Selbstmitleid zu tun. In der Regel stößt das Leiden anderer eher auf Ablehnung.
Das Hörbuch zeigt Alternativen auf im Sinne der Redensart "geteiltes Leid ist halbes Leid . Es zeigt, dass Mitleid möglich und anders als heutzutage angenommen- höchst konstruktiv sein kann.
In einer Zeitspanne von über einer Stunde bringt Jens Wawrczeck dem Zuhörer die Gedanken des Philosophen überzeugend nahe. Die pointierte Vortragsweise des Sprechers ermöglicht es dem Hörer, den Gedankengängen in den mitunter verschachtelten Satzkonstruktionen mühelos zu folgen. Sobald man sich darauf eingelassen hat, geht man schnell dazu über, diese Sätze als Ausdruck differenzierten und genauen Denkens regelrecht zu genießen.
Die zentrale Aussage dieses Werkes bezieht sich auf das Mitleid, das dazu befähigt, alle Unterschiede zwischen den Menschen aufzuheben. Die im Mit-leiden intensiv gelebte Einheit mit allen Lebewesen soll, so Schopenhauer, das "Herz weiten und heiter machen. Rache und Schadenfreude, - Untugenden, die aus dem "Willen , also dem egoistischen, auf eigene Vorteile bedachten Streben, erwachsen - bescheren hingegen nur Angst und immer neue Unzufriedenheiten.
Um den Leser an diese Hauptaussage zu bringen, holt der Philosoph ihn bei dem ab, was er kennt, - den Leidenschaften, den vielen Bedürfnissen, und bringt ihn Schritt für Schritt näher zum Ziel. Dabei unternimmt er einen Streifzug entlang analoger und gegensätzlicher Positionen anderer Philosophen wie Aristoteles, Platon, Kant, Leibniz oder Nietzsche.
So erzeugt der Text viele Aha- Effekte, interessante Einblicke und die Einsicht, dass sich die Menschen damals wie heute kaum voneinander unterscheiden. Ergänzend zum Hörbuch finden sich in dem beiliegenden booklett neben Angaben zum Autor und dem Sprecher eingängige Erläuterungen und Einschätzungen des Werkes. Diese beiden CDs sind wirklich hörenswert.