Ungewöhnliche Urteile bespricht der Verlag C. H. Beck erstmals auf der Audio-CD "Recht kurios und heiter". Sie ist 2008 in Kooperation mit der juristischen Zeitschrift "Neue Juristische Wochenschrift" entstanden.
Am Anfang der 49 Minuten und sieben Sekunden langen Urteilsbesprechung steht Karl Linckh. Der 51-jährige Gerichtsreporter lacht sich über die Gerichts-Entscheidung über einen Nackt-Jogger kaputt: Das Verwaltungsgericht Ansbach hat den Mann am 19. Juni 2008 dazu verurteilt,
bei seinem Sport einen Lendenschurz in Form eines Handtuchs zu tragen.
Leider bringt diese Geschichte den Hörer bestenfalls zum Schmunzeln. Dabei ist sie bereits der Höhepunkt der insgesamt 21 besprochenen Urteile. Lediglich der "Richter als Poet" kann noch mithalten: "Im Auto tat's duften wie in der Destille - die Blutprobe ergab 1,11
Promille."
Gelungen sind dagegen die Hör-Szenen, die bei einzelnen Entscheidungen anklingen. So wird beispielsweise ein Nachbarschafts-Streit um ein Baumhaus an der Grundstücksgrenze durch die Sprecher Claudia Wehrle und Knud Zilian lebendig. Daneben finden sich Urteile zu den Themen
"Tierische Geschichten", "Wenn die Versicherung nicht zahlt" und "Unterwegs" wieder.
Außerdem liegt der CD ein zweiseitiges Booklet bei. Darin sind alle besprochenen Entscheidungen unter Angabe des Gerichts, Datums und Aktenzeichens aufgelistet.
Nicht zuletzt deshalb ist die Audio-CD des Beck-Verlags ausschließlich Juristen zu empfehlen. Der stolze Preis von 17,60 Euro bei unter einer Stunde Laufzeit ist dagegen nicht gerechtfertigt, es sei denn, man hat den Humor eines Juristen.
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