"Was ist eine Seele ?" Gesehen hat sie noch niemand, aber viele wissen, dass es sie gibt. Erklärungen liefert das kürzlich erschienene Hörbuch "Der Seelenvogel" nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Michal Snunit.
"Umarme mich geliebte Seele" heißt der zweite Teil der auf CD gebrannten Vorlage. Unter der Regie von Ulrich Maske wird das schier Unbegreifliche hörbar.
Musik erklingt, mal traurige, fröhliche oder zornige, - immer dann, wenn der Seelenvogel genauso empfindet. Dann erfährt der Hörer Geheimnisvolles über Schubladen, die nur der Seelenvogel auf- und abschließen kann.
Der von Rosemarie Fendel gesprochene Text vermag abstrakte Definitionen des Begriffs "Seele" in eine musikalische und anschauliche Bildersprache zu übersetzen, sie ist kindgerecht formuliert, aber auch für Erwachsene ein lyrischer und lebensphilosophischer Genuß. Beruhigende Instrumentalmusik füllt auch die einzelnen Sinnabschnitte und Pausen aus. Gesagtes schwingt in der Musik nach und beflügelt die Phantasie. Auf den Schwingen des Seelenvogels bleibt Zeit zum Nachdenken und Verdauen. Jeder Satz führt den Hörer näher an das Wesen der Seele heran, bis er eingestimmt ist auf den zweiten Abschnitt.
"Umarme mich, geliebte Seele", heißt er. In ihm bringt die mütterliche Sprechstimme dem kleinen wie großen Leser die Welt der Umarmungen nahe.
"Sobald die Mutter ihr Baby nach der Geburt umarmt, fließt Milch.", heißt es. Nicht nur diese, auch andere Umarmungen nähren und beglücken den Menschen. In eingängigen Wortbildern erfährt der Hörer, dass sich Menschen sogar mit den Fingerspitzen oder Augen umarmen können.
Manche hören die Seele nur einmal in ihrem Leben und manchmal kann man sie hören, wenn es ganz still ist.