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  Lebenstechnik: Homo Faber

Als Turbineningenieur üs
reist Walter Faber um die ganze Welt. Er ist 50 Jahre alt, ungebunden und dabei glücklich. Das glaubt er zumindest . Doch sein Leben beginnt sich zu verändern, als er eine junge Frau kennenlernt.
Fabers Wandel beschreibt Max Frisch in seinem Roman "Homo Faber" in Form eines Tagebuchs oder eines Reiseberichts, den Faber im Abstand von einigen Monaten schreibt. Zynismus und Telegrammstil von Fabers Sprache sind nun auch hörbar. Felix von Manteuffel liest die fiktiven Aufzeichnungen und macht das Leben Fabers damit nacherlebbar.
Walter Faber ist auf dem Weg nach Caracas, um dort die Leitung einer Turbinenmontage zu übernehmen, als sein Flugzeug in der Wüste notlanden muss. Das jedoch bringt den rationalen Faber nicht aus der Fassung. Er spielt nun eben tagein, tagaus mit einem neuen Bekannten Schach. Als er erfährt, dass dieser Bekannte der Bruder eines einstigen Freundes ist, beschließt er, mit diesem zusammen auf die Tabakplantage dieses alten Freundes zu fahren. Der Freund hat sich jedoch umgebracht.
Walter reist nach New York zurück. Das vergangene Erlebnis lässt Dinge aus der Vergangenheit erwachen, die ihn nun einholen. Als er auf einer Schiffspassage nach Europa die junge Sabeth kennenlernt, fällt ihm ihre Ähnlichkeit mit seiner Jugendliebe Hanna auf. Walter reist mit ihr durch Italien und Griechenland. Er will sie heiraten . Doch sie ist seine eigene Tochter.
Manteuffel trifft genau den kargen und trockenen Sprachstil des Ingenieurs. Mit Entrüstung und Abneigung liest er von den Frauen oder der Liebe zu Kunst und Mythologie. Er macht erst die Uneinsichtigkeit und dann die Schuldzuweisung Fabers deutlich. so glaubt der Hörer, er hört von Walter selbst aufgenommene Tonbänder. Manteuffel über- oder untertreibt dabei um kein Gramm zu viel. Er spricht, wie es der Techniker Faber wohl auch getan hätte.
Der "Homo faber" ist in allem geprägt von seiner technisch orientierten Welt. Sein Denken, seine Ansichten und Vorstellungen richten sich nach Rationalität, Statistiken und Tatsachen. Genauso verhält es sich auch mit seiner Sprache. Schlagwortartig, genau in Orts- und Zeitangaben, zynisch und durchsetzt mit Stereotypen vermittelt diese Sprache den Eindruck eines technisch fixierten Menschen. Selbst die Natur sieht Faber nur durch das Objektiv seiner Kamera. Die Technik dient ihm als Schutz vor dem Unerklärlichen, dem Unfassbaren.
Auch seine Reise mit Sabeth durch Italien und Griechenland bringt ihn nicht von seinen Ansichten ab. Erst als er vor einer Operation die letzten Stationen seines Lebens niederschreibt, wird ihm sein Handeln und Tun bewusst. Doch da ist es schon längst zu spät.

Max Frisch, "Homo Faber"
Gelesen von Felix von Manteuffel
Regie: Andreas Weber-Schäfer
7 CDs, ca.450 Minuten
© 2001
Der Hörverlag, München
ISBN 389584533-7

 

 

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