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  Der talentierte Mr. Ripley: Der talentierte Mr. Ripley

Tom Ripley (Michael Quast) schlägt sich als kleiner Gauner in New York durch. Eines Tages bietet sich ihm die Chance auf eine Italienreise. Der reiche Fabrikant Greenleaf bittet ihn, seinen Sohn Dickie (Siemen Rühaak) nach Amerika zurückzuholen. Als er den verlorenen Sohn in Mongibello ausfindig macht, freunden sich die Beiden schnell an. Sie hauen gemeinsam das Greenleafsche Vermögen auf den Kopf. Dickies Freundin Marge (Ulrike Bliefert) ist von dieser engen Freundschaft allerdings weniger angetan. Als sie Dickie vor die Wahl zwischen Tom und sich selbst stellt, hat dies mörderische Folgen.
Patricia Highsmiths Roman "Der talentierte Mr. Ripley" wurde im Jahr 2001 als Hörspiel von Hr Media produziert. Bearbeitet hat die Romanvorlage Bernd Lau, der auch Regie führte.
Als Tom Ripley erkennt, dass Dickie sich immer mehr von ihm distanziert, plant er eine letzte gemeinsame Reise. Während einer Bootsfahrt erschlägt er Dickie und nimmt fortan dessen Identität an. Er bezieht unter seinem Namen eine Wohnung in Rom und fälscht die Schecks seines Freundes. Der Schmalspurganove hat sich in einen reichen Lebemann verwandelt. Als ein Bekannter Dickies den Schwindel erkennt, muss Ripley auch ihn beseitigen.
Der einfallsreiche Lügner verstrickt sich immer mehr in seinen Schwindel. Er muß sich die Polizei, Marge und einen von Dickies Vater engagierten Privatdetektiv vom Hals halten. Doch irgendwie bietet ihm der Zufall immer wieder ein Schlupfloch.
Die Spannung von Patricia Highsmiths Romanvorlage geht leider in der Hörspielbearbeitung verloren. Durch die melodramatische Musik während der Szenen ist der Hörer schnell genervt. Oft denken und sprechen die Personen in den Dialogen gleichzeitig, was die Verwirrung noch steigert. Ein weiterer Fauxpas ist der schlechte Schnitt der Kassetten. Die Handlung bricht auf der ersten Kassette plötzlich ab. Die letzte Szene wird - wie nach einer Werbeunterbrechung im Fernsehen - auf der zweiten Kassette dann noch einmal wiederholt.
Die Person des Thomas Ripley wirkt total verklemmt. Wird er durch andere Personen bedrängt, steigert er sich oft in ein hysterisches, ohrenfeindliches Gekicher hinein. Die Stimmen der übrigen Personen und des Erzählers (Ernst Jacobi) sind jedoch gut gewählt.
Wer selber ein Urteil zum Fall Ripley und dem experimentellen Hörspiel fällen möchte, kann es sich auf zwei MCs mit einer Laufzeit von 116 Minuten anhören.

Patricia Highsmiths, "Der talentierte Mr. Ripley"
Hörspielbearbeitung und Regie: Bernd Lau
Produktion: Hessischer Rundfunk, Frankfurt
© 2001, Print-Erstveröffentlichung 1955
2 MCs, Laufzeit 116 Minuten
HR Audio, Frankfurt
ISBN 3-89844-216-0

 

 

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