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  Berliner Blaue: Der Blauwal im Kirschgarten

"Los, Du Sack, Fotografier mich!" Es ist wohl nicht ganz üblich, mit solch gewaltigen Worten eine Geschichte zu beginnen. Wenigstens dann nicht, wenn sie in einer renomierten Zeitung wie dem Tagesspiegel stand!
Ein Mann gerät in die Eingangszeremonie von deutschlands Reichen und Schönen. Sie alle haben ein Ziel: die Verleihung der goldenen Kamera im ZDF. Um Mario Adorf ein versprochenes Handy-Netzteil zu bringen, denn "sein Handy is empty",stürzt sich Adorfs retter in die Schusslinie von Fotoapparaten, Mikrofonen und Fernsehkameras. Durch diese neuartige, völlig unbeabsichtigte Position gewinnt der Umherirrende Netzteilträger ungeahnte Einblicke und Erkenntnisse über mögliche Gedanken unserer Prommis.
Zu finden ist diese sowie insgesamt 13 weitere "unglaubliche" Geschichten auf der CD "Der Blauwal im Kirschgarten" von Moritz rinke. Die Taschenbuchausgabe ist im September 2001 im Rowohlt-Taschenbuchverlag erschienen. Seit Dezember 2002 sind diese Geschichten bei Roof Music auch als Hörbuch auf zwei CDs erhältlich. Produziert hat diese CDs der Berliner Tritonus-Verlag.
"Moritz Rinke schreibt in wechselndem Sprachniveau überaus intelligente Texte zu den Themen der jüngst vergangenen Zeit und auch zu bis in die Gegenwart reichenden Themen", meinte eine Leserin der Druckausgabe.
Tatsächlich könnte man das Werk als ziemlich abwechslungsreich bezeichnen. Dabei steht Rinkes "Blauwaal im Kirschgarten" am Anfang. Der "Blauwal" ist ein wichtiger, im Text unbenannter Theaterdramaturg, der ein Stück Rinkes aufführen soll. Rinke, schon zu beginn sehr verunsichert, wird im Laufe eines Dialogs ziemlich aus der Bahn geworfen. Denn eigentlich ist es gar kein richtiger Dialog. Vielmehr monologisiert Rinke und bekommt dafür in unregelmäßigen Abständen ein vielsagendes, missbilliggend klingendes "Hmm" zu hören. Im blühenden Kirschgarten des Dramaturgen sitzend, verknüpft Rinke eine alte Erinnerung des für ihn so wichtigen Gastgebers an einen Blauwal mit dem Kirschgarten. Diese Verbindung hat der Geschichte und dem gesamten Buch seinen Namen verliehen.
Kurzweilig und amüsant ist diese Produktion. Gelesen von verschiedenen Sprechern, ist es auch akustisch sehr abwechslungsreich. Da stört die zum Teil weniger studiomäßige Tonqualität der einzelnen Aufsprachen nur selten. Die meisten Sprecher machen ihre Sache wirklich gut. So ist der "Blauwal im Kirschgarten" eine insgesamt hörenswerte Produktion.

Moritz Rinke, "Der Blauwal im Kirschgarten"
Gelesen von Mario Adorf, Götz Alsmann, Martina Gedeck, Frank Goosen, Marianne Hoppe, Ulrich Matthes, Moritz Rinke, Ulrich Tukur und Christoph Waltz
© 2002 by Tacheles
Tacheles
ISBN 3-936186-22-7
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